Den Führerschein mit einem Kredit finanzieren
Wenn Sie einen Führerschein machen wollen und gerade nicht genug Geld haben, dann können Ihren Führerschein auch über einen Kredit finanzieren. Ein Ratenkredit ist in der Regel billiger als der Dispositionskredit Ihres Girokontos.
Falls Sie sich zu einer Führerschein-Finanzierung mit einem Ratenkredit entschließen, sollten Sie sich zunächst nach einer guten Fahrschule umsehen. Lassen Sie sich dort eine Preisliste geben und setzen Sie die Preise und Ihr Lebensalter in die grün hinterlegten Felder unserer Exceltabelle "Fuehrerscheinkosten.xls" ein. So können Sie die durchschnittlichen Gesamtkosten Ihres Führerscheins berechnen. Addieren Sie nochmals 500,00 € zu diesen Gesamtkosten. Es könnte ja durchaus passieren, dass Sie die theoretische oder praktische Fahrerlaubnisprüfung beim ersten Mal nicht bestehen oder einfach ein paar Fahrstunden mehr brauchen. Die Summe dieser Berechnung sollten Sie für Ihre Fahrausbildung zur Verfügung haben. Wenn Sie Ihre Führerschein-Ausbildung kurz vor der praktischen Fahrprüfung wegen Geldmangel beenden müssen, dann verlieren Sie eine Menge Geld.
Achten Sie bei Abschluss des Kreditvertrages auf den effektiven Jahreszins, die Laufzeit und die Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung ohne zusätzliche Gebühren (Sondertilgung). Der effektive Jahreszins ist abhängig von Ihrer Bonität, d. h. Ihrer Kreditwürdigkeit, und kann erheblich schwanken. Das bedeutet, dass Sie beispielsweise für denselben Kredit je nach Ihrer Bonität zwischen 5 % und 17 % Zinsen zahlen müssen. Die meisten Anbieter von Ratenkrediten werben mit Zinsen "ab 5 %". Vergleichen Sie mehrere Anbieter und lassen Sie sich immer Ihren individuellen effektiven Jahreszins ausrechnen. Dabei kann es nämlich passieren, dass ein teurerer Anbieter ("ab 6 %") günstiger ist als ein billiger Anbieter ("ab 5 %"). Je niedriger Ihr effektiver Jahreszins ist, desto günstiger ist Ihr Kredit. Finanzportale wie z. B. FinanceScout24 oder GELD.de bieten Kreditvergleiche an.
Viele Anbieter werben mit geringen monatlichen Raten. Das ist nur scheinbar "billig", denn je geringer die Rate desto länger wird die Laufzeit des Kredites. Je länger die Laufzeit des Kredites ist, desto höher sind die Kreditkosten, die Sie insgesamt haben. Damit die Kreditkosten niedrig bleiben, sollten Sie immer so viel wie möglich zurückzahlen. Achten Sie darauf, dass Sondertilgungen jederzeit und ohne zusätzliche Kosten möglich sind. Sollte Ihre Fahrausbildung günstiger als geplant werden, können Sie das überschüssige Geld sofort zur teilweisen Rückzahlung Ihres Kredites einsetzen.
Manche Kreditanbieter werben mit besonderen "Führerscheinfinanzierungen". Dabei wird der Kreditbetrag nicht an Sie selbst ausgezahlt sondern an Ihre Fahrschule. Das kann ganz nützlich sein, wenn Sie Ihr Geld nicht zusammen halten können. Falls der Führerschein teurer wird als geplant, wird eine großzügige Aufstockung des Kredites in Aussicht gestellt. Falls der Führerschein günstiger wird, wird das nicht benötigte Geld von der Fahrschule wieder an Sie ausgezahlt. Mit dieser Art der Führerscheinfinanzierung bezahlen Sie Ihren Führerschein vorab und sollten einen entsprechenden Rabatt bekommen, da Sie auch ein erhebliches Risiko eingehen. Im Falle einer Insolvenz der Fahrschule, werden Sie nur einen kleinen Teilbetrag oder gar nichts zurückbekommen. Außerdem ist die Versuchung für die Fahrschule groß, das vorab bezahlte Geld komplett für Ihre Ausbildung zu verbrauchen. Falls Sie je die Fahrschule wechseln wollen, laufen Sie nicht nur Ihrer Ausbildungsbescheinigung sondern auch noch Ihrem Geld hinterher. Deshalb sollten Sie bei speziellen Kreditangeboten zur Führerscheinfinanzierung darauf bestehen, dass das gesamte Geld nicht vorab an die Fahrschule ausgezahlt wird, sondern nur in Teilbeträgen je nach Ihrem Ausbildungsfortschritt.
Denken Sie daran, dass ein Kredit zurückgezahlt werden muss. Dazu brauchen Sie regelmäßige Einkünfte. Jeder Kreditanbieter verlangt von Ihnen die Angabe der Höhe dieser regelmäßigen Einkünfte. Einige Anbieter verzichten allerdings auf die Prüfung dieser Angaben. Machen Sie Ihre regelmäßigen Einkünfte im Kreditantrag nicht höher als sie in Wirklichkeit sind. Auch wenn keine Prüfung erfolgt, erfüllt die Angabe falscher Informationen im Kreditantrag den Tatbestand des Kreditbetrugs.