Motorradbekleidung: Schutzbekleidung für Motorradfahrer
Was Sie beim Kauf Ihrer Zweiradbekleidung beachten sollten.
Motorradbekleidung hat für den Biker vielfache Funktionen, die in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt wurden. Funktionelle Schutzbekleidung schützt von Kopf bis Fuß. Jedes Teil der Motorradbekleidung erfüllt dabei mehrere Schutzaufgaben. Dabei sind die Ansprüche der Zweiradfahrer durchaus unterschiedlich. Ein sportlicher Biker stellt ganz andere Anforderungen an seine Motorradbekleidung als ein Tourenfahrer. Ein Roller- oder Mofafahrer trägt in der Regel eine ganz andere Schutzkleidung als ein Endurofahrer. Die Hersteller haben sich darauf eingestellt und bieten für jeden Bedarf die passenden Produkte an.
Für den Einsteiger möchten wir Hinweise und Ratschläge für die „erste“ Ausrüstung geben und die Auswahl der richtigen Produkte erleichtern.
Der Motorradhelm
Der Helm schützt den Kopf bei einem Sturz vor Verletzungen. Er schützt auch bei der Fahrt vor Wind, Nässe, Mücken, Steinschlag und vielem mehr. Die Mindestanforderungen an den Helm wurden vom Gesetzgeber in der Norm ECE 22.05 festgelegt. Beim Kauf eines Motorradhelmes sollte man auf Folgendes achten:
- Der Zweiradhelm muss entsprechend den gesetzlich festgelegten Anforderungen der Norm ECE 22.05 hergestellt sein.
- Der Motorradhelm muss eng sitzen, ohne Druckstellen zu verursachen. Wenn ein Helm passt, sollte ruhig denselben Helm auch mal eine Nummer kleiner testen. Das Helmfutter setzt sich im Laufe der Zeit noch.
- Der Kinnriemen darf nicht an Kehlkopf oder Gurgel drücken
- Der Sitz des Helmes darf sich beim Drehen oder Schütteln des Kopfes nicht verändern
- Helle und auffällige Farben wählen bzw. darauf achten, dass Reflektoren auf dem Motoradhelm angebracht sind.
- Motorradhelme darf man NICHT mit handelsüblichen Lacken umlackieren, da damit die Struktur des Materials verändert wird und die Schutzfunktion verloren geht. Es gibt allerdings Speziallacke, mit denen dies möglich ist. Informationen gibt's beim Händler oder noch besser, beim Hersteller.
- Wenn man mehrere Motoradhelme in der Endauswahl hat, sollte man als Kaufkriterium die Ersatzpreise für die Visiere beachten.
- Ein herausnehmbares Innenfutter ist leichter zu reinigen.
- Wie einfach ist ein Visierwechsel? Braucht man dazu Werkzeug? Das ist wichtig für Touren unterwegs, wenn man abends von einem dunklen auf ein helles Visier wechseln will.
- Wie laut ist der Motorradhelm? Die meisten Händler erlauben eine Probefahrt, am besten auf der eigenen Maschine. Wenn man bereits einen lauten Helm hat sollte man bei längeren Touren einen Gehörschutz tragen.
Beispiel eines ECE-Aufnähers:
rot markierte Nummer 05 = entspricht Norm ECE 22.05, grün markiertes P = Kinnschutzprüfung bestanden
Der sportliche Fahrer bevorzugt einen Integralhelm. Tourenfahrer, aber auch Scooter- und Mofafahrer tragen gerne Klapphelme. Für Enduro- und Crossfahrer gibt es spezielle Motorradhelme. Bei Helmen ohne Visier empfiehlt sich das Tragen einer Motorradbrille (beschlagsfrei und luftdicht).
Die Motorradbekleidung (Motorradjacke, Motorradhose, Motorradhandschuhe, Nierengurt)
Die Schutzfunktion bei der Motorradbekleidung ist im Grunde genommen dieselbe wie bei den Helmen. Die Anforderungen sind jedoch vielfältiger Natur. Alle haben jedoch gemeinsam:
- Aufprallschutz bei Stürzen
- Schutz vor Witterungseinflüssen (Feuchte, Nässe)
- Auffällige Farbe und eingearbeitete Reflektoren zur besseren Sichtbarkeit bei Tag und Nacht
Darüber hinaus gibt es spezifische Auswahlkriterien:
Der rennbegeisterte und sportliche Biker bevorzugt die klassische Lederbekleidung als „zweite Haut“. Diese bietet einen hohen Schutz bei Stürzen, bei einer kaum zu übertreffenden Abriebfestigkeit. Als Nachteile muss das höhere Gewicht, der geringere Wärmeaustausch und eine geringere Schweißadsorption in Kauf genommen werden. Ebenfalls sind die wenigsten Lederkombis wasserdicht, deshalb wird für Motorradausfahrten eine zusätzliche Regenkombi benötigt. Regelmäßige Pflege mit Lederfett verlängert die Lebensdauer der Lederbekleidung ungemein.
Touren- und Endurofahrer, Scooter- und Rollerfans tendieren mehr in die Richtung Textilbekleidung. Diese Motorradbekleidung hat ihre Vorteile im geringeren Gewicht und speziell über den Temperatur- und Schweißaustausch über Klimamembranen. Durch die Klimamembranen sind diese Motorradkombis auch wasserdicht, d.h. eine zusätzliche Regenkombi entfällt.
Bei der Anprobe der Motorradbekleidung sollte man am Besten das eigene Zweirad dabeihaben. Passt die Motorradkombi auch bequem auf dem Motorrad?
Sowohl die Lederbekleidung als auch die Textilbekleidung für das Zweirad sollte eingebaute Schutzprotektoren haben. Diese Schutzprotektoren sind im Regelfalle standardmäßig in den Bereichen Schulter, Ellbogen, Hüfte und Knie enthalten. Über ein breites Zusatzangebot kann fast der ganze Körper beim Motorradfahren zusätzlich geschützt werden.
Motorradbekleidung mit den zugehörigen Schutzprotektoren für Schulter, Ellbogen, Wirbelsäule, Hüfte und Knie.
Motorradhandschuhe sind beim Motorradfahren ein absolutes Muss. Selbst der Einschlag einer Mücke auf die Hand kann schmerzhaft sein und zu Fehlreaktionen führen. Empfehlenswert sind auf jeden Fall Protektoren auf dem Handrücken und im oberen Fingerbereich. Sie schützen nicht nur beim Sturz, auch bei einem einfachen Umfallen mit dem Motorrad können Handverletzungen vermieden werden. Damit die Hände bei Regen nicht aufweichen und kalt werden, sollten die Motorradhandschuhe unbedingt wasserdicht sein. Wenn man bei der Anprobe eine Faust macht, darf der Handschuh auf der Oberseite nicht spannen. Bei gefütterten Übergangs- oder Winterhandschuhen darauf achten, dass die Fingerspitzen nicht in den Motorradhandschuhen vorne anstoßen.
Zur Grundausstattung der Motorradbekleidung und zum Schutz der Nieren empfehlen wir einen Nierengurt. Die Nieren sind sehr empfindlich gegen Fahrtwind und Kälte.
Motorradschuhe und Motorradstiefel
Ob Kurz- oder Langstiefel, ob für den sportlichen oder für den Tourenfahrer, der Markt bietet eine breite Palette von Motorradschuhen. Motorradstiefel sollten unbedingt wasserdicht sein. Außerdem sollte man atmungsaktive Motorradstiefel wählen, denn sonst staut sich beim Schwitzen die Feuchtigkeit im Schuh von innen. Die Motorradstiefel sollten aus Schutzgründen auch immer deutlich über den Knöchel reichen.